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  JAN BRUEGHEL DER JÜNGERE (Antwerpen, 1601–1678)
LANDUNGSPLATZ MIT WINDMÜHLE
 
Späte 1630er Jahre
Öl auf Holz, Höhe: 18,4 cm, Breite: 27 cm
   
  PROVENIENZ
 
Privatsammlung, Österreich
   
  EXPERTISE
 
Dr. Klaus Ertz, Lingen, 15. September 2022, nach Begutachtung des Gemäldes im Original
   
  LITERATUR
 
Ertz, Klaus: Jan Brueghel der Jüngere, Die Gemälde mit kritischem Oeuvrekatalog, Freren 1984;
Ertz, Klaus und Christa Nitze-Ertz: Jan Brueghel der Ältere. (1568–1625), Kritischer Katalog der Gemälde, 4 Bde., Lingen 2008–2010.
   
  Das Gemälde Landungsplatz mit Windmühle wurde laut Dr. Klaus Ertz in den späten 1630er-Jahren in Antwerpen geschaffen. Es entstand in Anlehnung an das Vorbild des Vaters, Jan Brueghel des Älteren. [1]
 
Klaus Ertz schreibt in seiner Expertise: „Das für Jan Brueghel d. J. typische Farbenspiel: gelb-braun-grün im rechten Bildteil, blau-gelb-weiß im Wasser und im Himmel, sowie die von den Wolken und Baumwipfeln verdeckte Sonne, die meist von oben links ihr Licht auf die belebte Anlegestelle wirft, die punktuell eingesetzte Farbe Rot in den Gewändern der Personen am Ufer und in den Booten ist ebenso charakteristisch für den Künstler wie die Weißhöhungen auf den Blättern der Bäume. Wie für diese Schaffensperiode üblich, hat der Sohn aus dem vom Vater vorgefundenen Kompositionsrepertoire eigene Ideen entwickelt und eine eigenständige, überraschend neue Kompositionsidee geschaffen. In dieser Zeit der späten 1630er-Jahre hat er sich bereits vom Vorbild des Vaters gelöst: seine Pinselschrift ist insgesamt weniger detailgenau und viel malerischer, als das der Vater je war.“
 
[1] Ertz, Klaus und Christa Nitze-Ertz: Jan Brueghel der Ältere. (1568–1625), Kritischer Katalog der Gemälde, Lingen 2008–2010., Bd. 1, Kat. 166

   
  JAN BRUEGHEL DER JÜNGERE
 
Die Malerei Jan Brueghels des Jüngeren (Antwerpen, 1601–1678, Antwerpen) ist stark von seinem Vater Jan Brueghel dem Älteren (Brüssel, 1568–1625, Antwerpen) geprägt, dessen Schüler, Mitarbeiter und offizieller Nachfolger er war. Von den Gemälden des Vaters schuf er zunächst getreue und freie Kopien, um ab den 1630er Jahren seinen eigenen, lockereren Stil zu finden. Seine Werke umfassen die folgenden Gattungen: Landschaften mit kleinen Staffagefiguren und Genreszenen, Blumen und Girlanden, Tierdarstellungen, Darstellungen der Elemente u. ä.
 

Jan Brueghel der Jüngere arbeitete wie sein Vater häufig mit anderen Malern zusammen, besonders bei mythologischen und allegorischen Themen, bei denen er die Landschaften beisteuerte, und bei Madonnenbildnissen, die er mit Blumengirlanden umrahmte. Zu seinen Kollaborateuren gehörten neben seinem Schwiegervater Abraham Janssens und seinem Neffen Jan van Kessel auch Pieter van Avont, Sebastian Vrancx, Abraham van Diepenbeeck, Frans Wouters, Gonzales Coques sowie Hendrik van Balen und Peter Paul Rubens.
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