BARTOLOMÉ PÉREZ (Madrid, 1634–1693) HEILIGER ANTONIUS MIT DEM CHRISTUSKIND   Um 1680/90 Öl auf Leinwand, Höhe: 99 cm, Breite: 71 cm, gerahmt
	PROVENIENZ   – Sammlung Zita Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn (laut Aufkleber auf der Rahmenrückseite) – Privatsammlung, Schweiz – Kunsthandel, Schweiz
	Die Darstellung des Heiligen Antonius von Padua mit dem Christusknaben war in der italienischen und spanischen Malerei ein beliebtes Thema. Der Heilige, zuweilen auch Antonius von Lissabon genannt, war ein portugiesischer Priester des Franziskanerordens. Er wurde 1195 in Lissabon geboren und 1223 als Lehrer und Bußprediger in die damalige Unruheprovinz Romagna entsandt. Schon zu Lebzeiten galt er als größter Prediger seiner Zeit. Er starb 1231 in Padua.   Bei Bartolomé Pérez umfasst der Heilige mit einer Hand zart den auf einem Buch stehenden Christusknaben, während er in der linken Hand eine Lilie, das Symbol der Reinheit, hält. Die Figuren werden von einer üppigen und für den Künstler typischen Blumengirlande und einem roten Vorhang umgeben sowie durch die gekonnte Lichtführung in Szene gesetzt. Das Gemälde besticht durch die warmen kontrastierenden Farbtöne, die feine Ausführen der Tulpen, Pfingstrosen, Hortensie und Lilien sowie durch die Zugewandtheit der Dargestellten.   Auf der Rückseite des aus dem 17. Jahrhundert stammenden Rahmens befindet sich ein Aufkleber mit dem Verweis „Privatbesitz der Kaiserin Zita v. Habsburg, Wien“. Ein weiterer Aufkleber verweist auf ein Möbellager in Vevey in der Schweiz. Es wäre denkbar, dass das Gemälde aus dem Privatbesitz von Kaiserin Zita stammt und im Zuge des Aufenthalts von Karl I. und Zita im Schweizer Exil dort verkauft wurde. Dokumentiert ist jedenfalls, dass vor dem Aufbruch ins Exil nach Madeira 1921/22 Objekte aus dem Besitz von Karl und Zita in der Schweiz verkauft wurden.
	BARTOLOMÉ PÉREZ   Über die frühe Lehrzeit von Bartolomé Pérez ist wenig bekannt, es wird jedoch angenommen, dass er ein Schüler von Juan de Arellano war, dem großen spanischen Stilllebenmaler, dessen Schwiegersohn er auch war. Er ist vor allem für seine üppigen Blumenstillleben bekannt. Außerdem malte er im Auftrag des spanischen Königshauses Bühnenbilder für das Theater des Schlosses Buen Retiro in Madrid. Im Jahr 1693 fiel er beim Malen eines Deckenfreskos des Palastes des Herzogs von Monteleón vom Gerüst und verstarb. Werke von Bartolomé Pérez befinden sich unter anderem in der Sammlung des Prado in Madrid.